Container unterwegs in Richtung Kreislaufwirtschaft

Container unterwegs in Richtung Kreislaufwirtschaft

Container sind nicht aus unserem Alltag wegzudenken, hat doch die Standardisierung der Container die internationale Logistik vereinfacht und damit auch den Ressourcenverbrauch für Transportmittel selbst optimiert. Konkret führt der durchgehende Intermodal-Transport von Containerfracht durch den Einsatz verschiedener Transportarten wie Lastwagen, Schiff oder Bahn zu einer Minimierung von Schäden oder Verlusten an Container und Fracht, verbessert auch die Sicherheit und die Effizienz, da die Fracht schneller und umweltschonender transportiert werden kann. Gemäss Statista erreichte im Jahr 2022 der globale Containerumschlag in Hochseehäfen die Menge von 862 Millionen 20-Fuss-Äquivalenz Einheiten [Twenty Foot Equivalent Units (TEU)].

Heute bilden Container zusammen mit Huckepack-Terminals und Containerhäfen das Rückgrat in der weltweiten Logistik. Es stellt sich nun die Frage, ob Container dem linearen Wirtschaftsmodell oder dem der Kreislaufwirtschaft unterliegen, ist doch der Ressourcenverbrauch für Container selbst sowie deren Handling enorm, ganz abgesehen von der damit einhergehenden Umweltbelastung. In diesem Zusammenhang ist das Inventarmanagement, der Verlust sowie physische Schäden an Container, die zur Nichteinhaltung von Intermodal-Transport Zertifizierungen führen, speziell von Interesse, da ein proaktives Unterhalten und Reparieren die Container länger im Nutzungszyklus halten kann.

Bei der Frage zur Anzahl der weltweit genutzten Container kommen einschlägige Quellen bereits ins Schlingern. Branchenschätzungen variieren stark und liegen meistens im zweistelligen Millionenbereich. M.a.W., Container haben zwar einen Preis für Ankauf oder Anmietung für eine Zeitperiode, aber das Monitoring des Zustandes oder des Aufenthaltsortes findet noch weitgehendst manuell und nicht in Echtzeit statt.

Zum Container Unterhalt hat sich über die Jahre ein Ökosystem an Unternehmen gebildet, die sich auf Unterhalt und Reparatur spezialisiert haben und so die Lebensdauer der Container signifikant verlängern kann. Solche Unternehmen befinden sich oft in der Nähe von grossen Häfen und Umschlagplätzen. Darüber hinaus gibt es Unternehmen, die sich auf die Übernahme von Container spezialisiert haben, wenn diese nicht mehr hochseetauglich sind. Die Leistung dieser Unternehmen liegt in der Container Reparatur und Bereitstellung für alternative Nutzungen, beispielsweise als Materiallager oder als Büro für Baustellen.

Fazit: Container unterliegen weder dem rein linearen Modell, noch sind sie zurzeit vollumfänglich in einem geschlossenen Kreislauf integriert. Die gute Nachricht ist, dass ein Ökosystem existiert, das die Lebensdauer der Container als zertifizierte Transportmittel durch Unterhalt und Reparatur verlängert. Im Weiteren hilft das Umfunktionieren, die Lebensdauer von Container durch alternative Einsatzmöglichkeiten zu verlängern. Gleichzeitig ist die Branche noch weit entfernt von Smart Containers, die mit Internet of Things (IoT) Sensoren ausgerüstet sind, um so in Echtzeit Auskunft zu geben über Standort und Umweltparameter wie Feuchtigkeit, Temperatur bzw. über den Containerzustand selbst. Das maritime Forschungs- und Beratungsunternehmen Drewry geht davon aus, dass im Jahre 2023 lediglich 7 – 8% der weltweit genutzten Container mit Sensoren ausgestattet waren, Tendenz jedoch stark steigend, so dass in ein paar Jahren bis zu 25% der Container ausgerüstet sein könnten. Die in Lausanne ansässige Firma AELER geht einen Schritt weiter und bietet eine Container-as-a-Service (CaaS) Lösung an, basierend auf einem weiterentwickelten Container (Re-Design), der besser isoliert und mit Sensoren ausgerüstet ist sowie mittels einer digitalen Plattform quasi in Echtzeit verfolgt werden kann, was allen Ansprechgruppen in der Wertschöpfungskette Vorteile bringen kann und so auch den Ressourcenverbrauch optimiert bzw. reduziert, ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft.